Lindenhonig erleben, schmecken & lieben

Wissenswertes über Lindenhonig

Heute möchte ich Ihnen einen Honig vorstellen, der zu den „Besonderen“ unter den Honigsorten gehört: der Lindenhonig. Honigkenner schätzen seinen speziellen, aromatischen und intensiven Geschmack. Und auch der Trachtbaum, die Linde, hat seit jeher eine besondere Bedeutung für uns Menschen. Doch wussten Sie schon, dass Lindenhonig und Lindenblütenhonig zwei ganz verschiedene Honigsorten sind? Und warum es nach einem nassen Sommer besonders viel Lindenhonig gibt? In diesem Blogartikel erfahren Sie es!

Die Linde: ein ganz besonderer Baum

In unseren Breiten gilt die Linde als ein besonders symbolträchtiger Baum. Ihre herzförmigen Blätter, der süße Duft ihrer Blüten und ihre ausladende Krone üben seit jeher eine starke Anziehungskraft aus und spenden ein Gefühl der Geborgenheit. Vielleicht ist das der Grund, weshalb kaum ein Baum in Liedern und Geschichten so häufig vorkommt wie die Linde. In früheren Zeiten wurde unter ihrer Krone sogar Recht gesprochen, da man glaubte, dass die Wahrheit unter einer Linde nicht verborgen bliebe! Die Linde gilt als Symbol für Gerechtigkeit, Liebe, Heimat und Frieden sowie als Ort der Gemeinschaft. Linden wurden ganz häufig in der Dorfmitte angepflanzt und bilden manchmal auch heute noch den zentralen Mittelpunkt des Ortes. Oft dienten sie auch als Namensgeber – in rund 1000 Ortsnamen ist das Wort Linde enthalten! Da Linden bis zu 40 Meter hoch werden und einen Stammumfang von bis zu neun Metern erreichen können, wurden Sie häufig zu besonderen Anlässen gepflanzt. Aufgrund Ihrer enormen Größe haben Sie bis heute die Funktion lebender Denkmäler, wie die Namen Goethelinde, Friedenslinde oder Hindenburglinde verraten.

Bienen lieben die Linde

Auch die Beziehung zwischen Bienen und Linden ist eine besondere, denn die Linde ist eine ausgezeichnete Bienenweide. Vor allem in Norddeutschland ist sie weit verbreitet, weshalb das Etikett des Lindenhonigs oft eine norddeutsche Adresse trägt. Für Baum und Biene handelt es sich dabei um eine Win-win-Situation: Die Bienen lieben den Nektar bzw. den Honigtau und bestäuben gleichzeitig den Baum.

Die Linde steht gerne in der Nähe von Gewässern oder dort, wo der Grundwasserspiegel hoch ist. Sie mag es nämlich schwül-feucht. Vor allem in nassen Sommern stehen ihre Wurzeln ausreichend in Wasser – die beste Voraussetzung für reichlich Nektar und Pollen! Bei den Bienen ist sowohl die Sommerlinde als auch die Winterlinde gleichermaßen beliebt. Die Lindenblüte beginnt Mitte Juni mit der Sommerlinde, die Winterlinde folgt dann etwa zwei Wochen später.

Lindenhonig oder Lindenblütenhonig?

Was ähnlich klingt, sind zwei ganz unterschiedliche Honigsorten, die sich in Geschmack, Farbe, Aroma und Konsistenz unterscheiden. Lindenblütenhonig wird überwiegend aus dem Nektar der Lindenblüte gewonnen – für die Bienen ein wahrer Festschmaus. Hinter dem blumigen Namen verbirgt sich ein heller Honig, dessen Farbe von gelblich bis zu einem leichten Grünstich variieren kann. Bei günstigen klimatischen Bedingungen versorgt die Linde die Bienen mit einer weiteren Delikatesse: dem Honigtau, der Basis für den Lindenhonig. Wie der Waldhonig auch gehört der Lindenhonig nämlich zu den Honigtauhonigen. Linden beheimaten Millionen Kleinstlebewesen, die sich vom Siebröhrensaft des Baumes ernähren. Was die winzigen Insekten nicht selbst verdauen können, scheiden sie als Honigtau wieder aus.

Wenn Sie Ihr Auto oder Ihr Fahrrad im Sommer einmal unter einer Linde geparkt haben, dann kennen Sie diese klebrigen Flecken, gegen die nur eines hilft: Reichlich Wasser! Diese Absonderungen sind der zuckerhaltige „Überschuss“, den die kleinen Lindenbewohner ausscheiden. Aus den süßen Tropfen produzieren die Bienen den Lindenhonig. Seine Farbe ist dunkelgelb und kann bis zu einem tiefen Orange variieren. Das Aroma der beiden Honige ist durchaus ähnlich – je nach Tracht variiert es von blumig bis würzig. Lindenhonig schmeckt jedoch meist kräftiger und intensiver als sein Zwilling. Öffnet man das Glas, verströmt er einen betörenden Duft, der an Minze oder Menthol erinnert. Aber auch fruchtige, zitrusähnliche Aromen können vorkommen, weshalb Lindenhonig immer für eine Überraschung gut ist! Die Konsistenz von Lindenhonig kann von flüssig bis cremig reichen. Honig kristallisiert nach längerer Lagerung aus – übrigens ein Qualitätsmerkmal von echtem deutschen Imkerhonig.

Wie Lindenhonig wirkt

Das würzig-blumige Aroma des Lindenhonigs harmoniert besonders gut mit Tees. Eine besonders gelungene Kombination sind Linden(blüten)honig und Lindenblütentee, und das nicht nur des Geschmacks wegen: Dem Tee und dem Honig der Linde wird eine beruhigende, schweißtreibende und fiebersenkende Wirkung nachgesagt. In der kalten Jahreszeit schützt Lindenhonig vor Atemwegserkrankungen und ist ein beliebtes Hausmittel bei Erkältungen, hartnäckiger Bronchitis und grippalen Infekten. Lindenhonig soll außerdem eine beruhigende Wirkung haben und bei Schlafstörungen helfen.

Übrigens: Wenn Sie etwas fürs Klima und die heimischen Bienen tun wollen, empfehle ich Ihnen, Lindenhonig beim regionalen Imker einzukaufen. Das hat nicht nur den Vorteil kürzerer (und klimaschonender) Transportwege, sondern trägt auch zum Erhalt der Artenvielfalt der Region bei. Den echten Welfen-Lindenhonig gibt es natürlich auch hier im Onlineshop!

 

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