Heidehonig

Echter Heidehonig: eine Spezialität für Kenner

Kennen Sie Heidehonig? Ich empfehle Ihnen, diese regionale Spezialität unbedingt einmal zu probieren. Dieser Honig mit langer Tradition wurde schon von den Römern als Delikatesse geschätzt. Die traditionellen Heideimker nutzten spezielle Weidekörbe zur Haltung ihrer Bienen, jedoch wird diese Art der Bienenhaltung heute nur noch selten angewandt.

Das Naturschutzgebiet der Lüneburger Heide ist eine der wenigen Regionen Europas, in denen echter Heidehonig hergestellt werden kann.

Dort wächst die Besenheide, die Trachtpflanze des Heidehonigs. Sie heißt so, weil das getrocknete Heidekraut früher wie ein Besen zum Fegen verwendet wurde.

Im August und im September verwandelt sich die Heide dann in ein zart-purpurfarbenes Blütenmeer. Schon von weitem riecht man ihren süß-herben Duft. Dieser zieht natürlich auch die Bienen magisch an, die nun ausschwärmen und den Nektar einsammeln. Deshalb stellen die Imker ihre Bienenstöcke auch gerne mitten in die blühende Pracht hinein. Alte Truppenübungsplätze eignen sich dafür am besten. Allerdings wird es immer schwieriger, einen geeigneten Platz für die Bienen zu finden.

Die Heide ist für die fleißigen Nektarsammlerinnen nicht ganz ungefährlich, da zwischen den Pflanzen viele Spinnen ihre Netze aufgespannt haben. Bienen und Heidschnucken haben daher eine ganz besondere Art der Teamarbeit entwickelt: Beim Abfressen der Schößlinge wandern die Heidschnucken durch die Heide und zertrampeln dabei die Spinnweben, die den Bienen sonst zum Verhängnis würden. Damit tragen die genügsamen Schafe zum Schutz der Bienen und zu einer guten Ernte des berühmten Honigs bei.

Wie Heidehonig hergestellt wird

Die Herstellung von Heidehonig ist sehr aufwändig – sozusagen eine richtige „Heidenarbeit“!

Der Honig ist nämlich von gelartiger Konsistenz und klebt regelrecht in den Zellen. Um ihn aus den Waben zu lösen, braucht es ein spezielles Verfahren. Das einfache Schleudern, welches bei herkömmlichem Honig angewandt wird, funktioniert hier nicht. Heidehonig wird daher entweder gepresst oder gestippt. Beim Pressen werden die Waben mit einer Honigpresse so stark gepresst, dass der Honig herausfließt. Durch das Pressen bleibt ein höherer Pollenanteil im Honig, wodurch der kräftige Geschmack noch intensiver wird.

Eine andere Methode ist das Stippen, eine Besonderheit der Heideimkerei. Dabei werden mit Hilfe einer Stippmaschine (einer Art Stachelwalze) oder einem Stippbrett Stifte in die Zellen gestoßen. Da die Nadeln vorgewärmt sind, wird der Honig für kurze Zeit flüssig und kann geschleudert werden.

Was Heidehonig so besonders macht

Heidehonig ist bernsteinfarben bis rötlich-braun und bleibt lange dickflüssig. Sein Aroma ist sehr intensiv, würzig, herb, malzig und hat eine leichte Karamellnote. Heidehonig ist nicht im klassischen Sinne süß. Dadurch passt er nicht nur auf den Frühstückstisch, sondern auch ganz hervorragend zu Käse. Denn er hat gerade genug Süße, um kräftige Aromen geschmacklich abzurunden. Dank seiner ausgefallenen Note hat er viele treue Anhänger, die immer wieder zum Heidehonig greifen, sobald die neue Ernte – in der Regel ab Ende September – da ist.

Wo Sie Heidehonig kaufen können

Heidehonig gibt es in fast allen Hofläden in der Heide oder bei den Imkern direkt. Auch viele Geschäfte bieten Heidehonig an. Achten Sie hier unbedingt auf das Kleingedruckte, denn so mancher „Heidehonig“ wurde mit anderen Sorten gestreckt. Beim Imker können Sie jedoch sicher sein, echten Heidehonig zu bekommen. Auch in unserem Onlineshop bieten wir reinen Heidehonig in verschiedenen Größen an. Echter Heidehonig kostet zwar etwas mehr als herkömmlicher Honig. Wenn man aber bedenkt, dass die Herstellung dieser regionalen Spezialität sehr arbeitsintensiv ist, dann hat der Honig natürlich auch einen gewissen Wert. Hinzu kommt, dass das Angebot begrenzt ist, da die Anzahl der Heideflächen stetig abnimmt. Probieren Sie ihn doch einmal aus – vielleicht werden Sie ja auch zu einem Heidehonig-Kenner?

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